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Lizenzfrei mit Haken und Ösen

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Ob Flyer, Broschüren, Newsletter oder Websites, heutzutage wird schnell mal ein günstig erworbenes Foto aus einer Online-Bildagentur verwendet. In erster Linie geht es den so kommunizierenden Unternehmen darum, ein professionelles Image von sich zu erzeugen und die Kosten dafür so gering wie möglich zu halten. Das ist völlig legitim und der Bedarf an Stockfotos ist immerhin so groß, dass mehr und mehr Fotografen ihren Lebensunterhalt über erfolgreiche Agenturen bestreiten. Allein die Auffassung, die einmal erworbene Lizenzgebühr decke die Verwendung des Stockfotos in sämtlichen Medien und für alle Zeiten ab, ist verkehrt. Auch hierfür gibt es verschiedene Lizenzmodelle.

Bevor ein Unternehmen für seine Kommunikation die Verwendung eines Stockfotos überhaupt in Betracht zieht, sollten sich die dafür Verantwortlichen bewusst machen, dass es die professionelle Arbeit eines exklusiv engagierten Fotografen nicht ersetzen kann. Wer das glaubt, irrt. Und wem dieser Umstand egal ist, handelt mindestens fahrlässig. Da ein Stockfoto niemals die Gegebenheiten des eigenen Unternehmens wiedergibt, produziert es ein fremdes, um nicht zu sagen falsches Image.

Oftmals dient das günstig erworbene Stockfoto jedoch nicht unmittelbar dem Firmenimage, sondern eher als Blickfang in einem Artikel oder als Teaser auf einer Website. In diesen Fällen ist es durchaus angebracht, das zur Verfügung stehende Budget im Auge zu behalten. Allerdings sollte man bei aller Liebe zur Kostenreduzierung den Einsatzzweck des Stockfotos nicht vergessen und ruhig auch mal einen Blick in die Lizenzvereinbarungen werfen.

Verschiedene Modi für unterschiedliche Zwecke

Ein niedrig aufgelöstes Foto etwa, dass für den Einsatz in einem Newsletter für ein, zwei Euro erworben wurde, kann und darf nicht in einem Flyer verwendet werden. Warum?, fragt sich der ein oder andere vielleicht etwas naiv. Und die Antwort darauf lautet: weil mir die U-Bahn auch nicht gehört, nachdem ich ein Ticket gelöst habe.

Die Bezeichnungen „lizenzfrei“ beziehungsweise „royalty free“ sind in diesem Zusammenhang zugegebenermaßen etwas irreführend. Beispielsweise bezieht sich der Ausdruck „lizenzfrei“ bei fotolia auf den Einsatz des Stockfotos innerhalb eines Projektes. Auf einer Website darf ein einmal erworbenes Foto beliebig oft verwendet werden. Soll es jedoch auf einer weiteren Website verwendet werden, muss auch eine weitere Lizenz erworben werden.

Und auch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn für den Einsatz des gleichen Fotos in einem Flyer muss wiederum eine weitere Lizenz erworben werden. Darüber hinaus lässt sich ein niedrig aufgelöstes Foto aus technischen Gründen nicht in einem Druckerzeugnis verwenden. Dazu müsste also eine Bildversion in einer höheren Auflösung erworben werden, die selbstverständlich auch etwas mehr kostet.

Alles in allem bietet der Einsatz günstiger Stockfotos ein beachtliches Einsparpotential beim Werbeetat. Doch wenn man sich vor Augen führt, das der niedrige Preis – wie bei allen Massenprodukten – dadurch zustande kommt, dass man sich das Original mit vielen anderen teilt, muss man sich auch nicht wundern, wenn der ärgste Konkurrent eines Tages das gleiche Bild für seine Kampagne parallel zur eigenen verwendet. Exklusivität erwirbt man nun mal nicht für wenige Euros.

Herzliche Grüße aus Berlin,
Klaus-Dieter Knoll
Grafikdesign, Webdesign, Mediengestaltung

 

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Veröffentlicht in Kommunikation, Kommunikationsdesign, Marketing Tagged: Bildagentur, lizenzfrei, Nutzungsrechte, Stockfoto

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